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10.11.2000

Capital: Berliner Wasser ist nicht teuer. Aktueller Vergleich von Kosten in Großstädten

Die Berliner Wasserpreise liegen im Vergleich deutscher Großstädte im unteren Mittelfeld. Das ist das Ergebnis eines aktuellen Preisvergleichs des Wirtschaftsmagazins Capital (Heft 23/2000). Das Magazin hatte die Trinkwasser-Kosten von jeweils zwei Modellhaushalten in den 84 deutschen Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern verglichen. Capital kommt zu dem Ergebnis, dass Wasser in 61 Städten teurer und in 22 Kommunen preiswerter ist als in Berlin.

Das Wirtschaftsmagazin hat die tatsächlichen Wasser-Kosten und nicht nur die Kubikmeter-Preise miteinander verglichen. Dies ist angesichts der verschiedenen Tarifstrukturen unerlässlich. So berechnen die Berliner Wasserbetriebe anders als die meisten anderen Wasserversorger ihren Kunden keine Grund-, sondern nur Mengenpreise, die seit 1996 unverändert sind.

Capital ermittelt, dass in Berlin einem Vier-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus jährlich Trinkwasser-Kosten in Höhe von 690 DM und einem Paar in einem Mehrfamilienhaus in Höhe von 518 DM entstehen. Zum Vergleich: In Wiesbaden, der »teuersten Wasserstadt«, sind es 1 249 DM bzw. 927 DM. In Ingolstadt - dem Vergleichs-Sieger - mussten 419 DM bzw. 280 DM bezahlt werden.

Im Capital-Vergleich wird auch darauf hingewiesen, dass in den Wasser- Preisen in Grundwasser-Entnahmeentgelte enthalten sind. Dieses Entgelt liegt in Berlin mit 0,60 DM/m³ auf dem bundesweit höchsten Satz. Es obliegt der jeweiligen Landes-Gesetzgebung und ist von den Wasserversorgern in keiner Weise beeinflussbar, wird mit dem Wasser-Preis kassiert und muss an den jeweiligen Landeshaushalt abgeführt werden. In Ingolstadt gibt es wie in 44 weiteren Kommunen gar kein Grundwasser-Entnahmeentgelt. Und auch in Wiesbaden liegt dieses Entgelt unter dem Berliner Wert.