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12.07.2007

Neues Abwasserpumpwerk in Mitte löst Hobrecht-Bau ab

Benachbartes Regenrückhaltebecken wird in Panke-Grünzug integriert

Die Berliner Wasserbetriebe bauen ab Juli 2007 am künftigen Bundesnachrichtendienst-Gelände an der Chausseestrasse 95 in Berlin-Mitte ein neues, automatisiertes und ferngesteuertes Abwasserpumpwerk. Es ersetzt das 160 m westlich gelegene, alte Radialpumpwerk Berlin IV (Nr. 4 von insgesamt 12 solchen Systemen, die zwischen 1876 und 1893 gebaut worden sind) an der Scharnhorststrasse 12, das 1880 im Rahmen des Stadtentwässerungsplans von James Hobrecht errichtet worden war.
Die Baukosten des von den Ingenieur- und Anlagenbauern der Berliner Wasserbetriebe entworfenen Neubaus belaufen sich auf 11,8 Mio. €. Die Arbeiten für das Abwasserpumpwerk einschließlich des zugehörigen Tief- und Rohrleitungsbaus erstrecken sich über einen Zeitraum von drei Jahren.

Nach Inbetriebnahme des Abwasserpumpwerks errichten die Berliner Wasserbetriebe auf dem westlich des neuen Pumpwerks gelegenen Grundstück ein unterirdisches Regenüberlaufbecken, das der Entlastung der Mischwasserkanalisation dient, indem dessen Stauvolumen bei starkem Regen als Zwischenspeicher genutzt wird.
Das im Besitz des Landes Berlin befindliche Grundstück stellt die räumliche Verbindung zwischen dem Abwasserpumpwerk an der Chausseestraße und dem künftigen Panke-Grünzug her. Die Grünflächen auf dem Regenrückhaltebecken und die Fußwegeverbindung zwischen Chausseestrasse und Panke-Grünzug sind als gestalterische Einheit konzipiert.
Technisch höchst anspruchsvoll ist die auch Anbindung des neuen Pumpwerks an zwei jeweils einen Meter starke Abwasserdruckleitungen. Für diese Rohre wird gegenwärtig im Schildvortriebsverfahren unter der Chausseestraße ein rund 2,50 Meter starker Betontunnel verlegt. Um den U-Bahn-Tunnel der Linie 6 dort sicher zu unterqueren, arbeitet sich die Vortriebsmaschine zwischen Start- und Zielbaugrube zehn Meter unter der U-Bahn und damit 17 Meter unter der Straße durch den Boden.