Zum Hauptinhalt springen
06.07.2009

Sauber: Erfolgreiche Kooperation über Ländergrenzen

In Wansdorf wird seit 1999 Abwasser aus Berlin und Brandenburg geklärt

Seit zehn Jahren wird im Neubau des Klärwerks Wansdorf Abwasser aus Berlin sowie aus zahlreichen Kommunen im Nordwesten Berlins gemeinsam gereinigt. Das Klärwerk ist ein Kooperationsprojekt der Gemeinden Falkensee, Hennigsdorf, Oranienburg und Velten sowie des Trink- und Abwasserzweckverbands Glien (sie halten zusammen 51 Prozent der Gesellschaftsanteile) sowie der Berliner Wasserbetriebe (49 Prozent). Die Gesellschafter haben die Investition von rund 50 Mio. € gemeinsam getragen. Technischer Betriebsführer der Anlage sind die Berliner Wasserbetriebe. Am 5. Juli 1999 wurde das Klärwerk durch die damaligen Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Eberhard Diepgen und Manfred Stolpe, in Betrieb genommen.

Die Anlage kann bis zu 40 000 m³ Abwasser am Tag reinigen, das etwa je zur Hälfte aus beiden Bundesländern stammt. Das entspricht einem Einzugsgebiet mit etwa 200 000 Einwohnern. Dazu gehören neben den bereits genannten Kommunen auch Bärenklau, Hohen Neuendorf, Dallgow-Döberitz, Eichstädt, Germendorf, Leegebruch, Lehnitz und Marwitz. Wansdorf war ursprünglich – seit 1919 – ein Klärwerk nur für Spandauer Abwasser, anfangs noch mit nachgeschalteten Rieselfeldern.

Dreckig rein, rein raus und dabei auch noch Ökostrom erzeugt

Dank der hochmodernen mechanisch-biologischen Technologie werden hohe Abbauraten der Schmutz- und Schadstoffe erreicht, so z.B. 99 % beim für Fische schädlichen Ammoniumstickstoff und fast 98 % beim für das Algenwachstum verantwortlichen Nährstoff Phosphor. Seit 1999 wurden im Klärwerk mehr als 5.000 t feste Abfälle und fast 2.000 t Sand aus dem Wasser geborgen. Dazu kommen etwa 235.000 t des kalorienreichen Klärschlamms, mit dem in Faulbehältern Biogas für das eigene Blockheizkraftwerk erzeugt wird, das 52 % des werkseigenen Strombedarfs deckt. Anschließend wird der Klärschlamm in Kraftwerken verbrannt und so nochmals zur Stromgewinnung genutzt. Durch diese umweltschonende Stromproduktion werden der Umwelt pro Jahr 1.600 t des klimaschädlichen Gases CO2 erspart.