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13.04.2010

Wasserbetriebe haben 122 Kilometer Rohre und Kanäle neu gebaut

Bilanz 2009: Wasserverkauf leicht rückläufig, Mengenpreise erneut gesenkt

Die von den Berliner Wasserbetrieben verkauften bzw. gereinigten Mengen sind erneut gesunken. Um je rund 1 Mio. m³ und damit stärker als geplant gingen der Trinkwasserverkauf (auf 192 Mio. m³) und die Abwasserreinigung (auf 234 Mio. m³) zurück. Wie das Unternehmen bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2009 mitteilte, stieg der Umsatz um 1,3 % auf 1.183,1 Mio. €. Das operative Betriebsergebnis lag bei 374,7 Mio. € und damit um 2,3 % unter dem Vorjahreswert. Der Bilanzgewinn stieg auf Grund steuerlicher Effekte um 22,6 Mio. € auf 132,7 Mio. €.

Die durchschnittlich pro Kopf privat genutzte Wassermenge lag erneut bei 111 Litern am Tag. Damit hat 2009 im Durchschnitt jeder Berliner 19,57 € monatlich für Trink-, Schmutz- und Niederschlagswasser aufgewendet, 54 Cent mehr als 2008. Die Verdoppelung der Kalkulationsperiode sorgt seit diesem Jahr für zwei Jahre stabile Preise. Der Stabilisierung von Mengen und damit der Preise dient auch die Anfang April 2010 umgesetzte erneute Senkung der Mengentarife für Trink- und Schmutzwasser bei gleichzeitiger Anhebung der Grundpreise.

Innovativ: Abwasser-Zentralsteuerung und Mineral-Dünger aus Klärschlamm

Das Beschaffungsvolumen betrug 391 Mio. € und wurde zu 85 % an Firmen in Berlin und Brandenburg beauftragt. Dazu zählen wesentlich die Investitionen in die Infrastruktur und Anlagen, die mit 272,6 Mio. € um 3,4 Mio. € über denen des Vorjahres lagen und von denen 236,5 Mio. € (2008: 232,9 Mio. €) eigenfinanziert waren. Erneut floss der Löwenanteil dem Bereich Entwässerung zu. Hier waren die Bestandspflege der innerstädtischen Kanalisation, die Erschließung von Siedlungsgebieten sowie der Abschluss des Projekts LISA prägend. Es ermöglicht die Automatisierung und Fernsteuerung von rund 300 Abwasseranlagen aus einer Zentrale heraus und ist in dieser Komplexität beispiellos. Mit einem selbst entwickelten und inzwischen patentierten Verfahren werden im Klärwerk Waßmannsdorf aus dem Klärschlamm täglich 4 t des kristallinen Mineraldüngers Magnesium-Ammonium-Phosphat gewonnen und verkauft.

Die Rohr- und Kanalnetze wuchsen per Saldo um 63 km auf 18.603 km, wobei 122 km neu gebaut bzw. erneuert worden sind. Der vergleichsweise lange und kalte Winter 2008/2009 ließ die Zahl der Wasserrohrbrüche gegen den langjährigen Trend um 146 auf 837 steigen.

Vier von zehn Führungskräften sind Frauen

Die Zahl der Personenjahre ging um 87 auf 3.948 zurück. Dabei liegt die Teilzeitquote mit 28 % vergleichsweise hoch. Das gilt auch für die Zahl der Frauen in Führungspositionen. Obwohl Frauen an der Gesamtbelegschaft „nur“ einen Anteil von 30 % haben, stellen sie 40 % der Führungskräfte der ersten drei Hierarchieebenen. Mit 9,4 % liegt auch die Ausbildungsquote nicht nur in Berlin an führender Stelle. Insgesamt wurden 371 Jugendliche in einem von 19 Berufen und fünf Studiengängen ausgebildet.

Erzeugung von Öko-Energie weiter im Fokus – Nun kommt Wärme aus Abwasser

Nachdem die 2008 im Wasserwerk Tegel errichtete Solaranlage 2009 auf eine Leistung von 560 kWp verdreifacht worden ist und die Klärwerke ihren Energiebedarf durch die Verwertung des Klärschlamms bereits zur Hälfte selbst decken, erschließen sich die Wasserbetriebe weitere alternative Energiequellen.

So ist geplant, das Klärwerk Schönerlinde ab 2012 durch den Bau von drei Windrädern mit zusammen 6 MW Leistung als erste Anlage energieautark zu machen. In diesem Jahr beginnen mindestens zwei Kooperationsprojekte zur Nutzung der im Abwasser enthaltenen Wärme. Solche Vorhaben – weitere werden geprüft – sind wirtschaftlich, wenn der Nutzer der Wärme sehr nah bei deren Quelle – dem Abwasserkanal – liegt.

Trendbestimmender Service auch im Internet

Im Internet bieten die Berliner Wasserbetriebe jetzt einen in der Branche führenden Service vom elektronischen Rechnungsarchiv bis zu einer Vielzahl von Möglichkeiten zur Eingabe und Änderung persönlicher Daten. Das für Kunden simple Verfahren zur Rückerstattung von Umsatzsteuern für Hausanschlussarbeiten in Folge einer korrigierten Finanzrechtsprechung brachte dem Unternehmen bundesweit Anerkennung und wurde von vielen Versorgern übernommen.