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20.04.2010

Wie viel Schmutz verträgt die Spree?

Auftaktveranstaltung zu Monitoringprojekt in Berlin-Charlottenburg

Bei starkem Regen läuft ein Gemisch aus Regen- und Schmutzwasser an dafür vorgesehenen Stellen aus der Kanalisation in die Spree. Die Berliner Wasserbetriebe betreiben viele unterirdische Speicherbauwerke, um solche Belastungen möglichst zu vermeiden. Bis zum Jahr 2020 werden weitere umfassende Maßnahmen zum Rückhalt von Mischwasser ergriffen. Mehrfach wurde in letzter Zeit über das Modellvorhaben SPREE2011 berichtet, das als
Alternative zu unterirdischen Rückhaltebauwerken die Wirkung von am Ufer angebrachten Speichertanks untersucht.


Trotz umfangreicher Maßnahmen können „Mischwasserentlastungen“ in die Spree nicht vollständig vermieden werden. Für die Verantwortlichen des Berliner Wassermanagements ist es daher eine besondere Herausforderung, weitere Rückhaltemaßnahmen mit einem gut ausbalancierten Verhältnis zwischen Kosten, ökologischen und weiteren Nutzungsinteressen zu entwickeln.


Um diesen Prozess effizient voranzubringen, wird jetzt an einem großen Mischwasserkanal in Charlottenburg systematisch untersucht, welchen messbaren Einfluss solche Einleitstellen auf die Qualität der Spree haben. Ein gerade in Betrieb genommener Messcontainer mit Online-Sensoren wird zwei Jahre lang kontinuierlich Wasserqualitätsparameter und Durchflussmengen erfassen. Darüber hinaus werden unterhalb der Einleitstelle in der Spree Sonden installiert, die Aufschluss über die biologische Wirkung von Mischwasserüberläufen liefern sollen. Die Ergebnisse dienen perspektivisch auch dem Aufbau und der Verbesserung eines Modells zur Untersuchung der Wirkung von verschiedenen Maßnahmen auf die Wasserqualität der Spree. Die Projektergebnisse befähigen letztendlich die Entscheidungsträger, weitergehende Maßnahmen zur Mischwasserspeicherung unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten zu planen.