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07.10.2010

Berliner Trinkwasser hat Top-Qualität

Kontrastmittel: Für den Menschen unschädlich, in die Natur gehören sie aber nicht

Die Jacobs University Bremen hat gestern Untersuchungen über Funde von Kontrastmitteln aus der Medizin im Berliner Trinkwasser veröffentlicht. Dazu stellen wir klar:

1. Das Berliner Trinkwasser ist und bleibt gutes Trinkwasser: Kein anderes Lebensmittel wird so streng und umfangreich untersucht. Alle diesbezüglichen Richt- und Grenzwerte werden nicht nur eingehalten, sondern zum Teil auch weit unterboten.

2. Kontrastmittel sind ungefährlich, weil stabil: Sie werden Patienten verabreicht, weil sie für den Menschen ungefährlich sind. Diese Ungefährlichkeit rührt aus ihrer Stabilität. Sie werden weder verdaut und damit in andere Stoffe umgewandelt noch in Körperzellen eingebaut, sondern rasch wieder ausgeschieden.

3. Kein Beleg für andere Arzneimittel: Die Bremer Wissenschaftler haben sich mit dem Gadolinium (chemisches Kürzel Gd, gehört zur Gruppe der Seltenen Erden) beschäftigt. Allein das Vorhandensein von Gadolinium ist aber kein belastbarer Hinweis auf Arzneimittelrückstände im Trinkwasser. Dafür gibt es keine Belege, weder von der aktuellen noch von anderen Untersuchungen.

Grundsätzlich gilt aber, dass Eintrag von Arzneimitteln und anderen nicht natürlichen Stoffen in den Wasserkreislauf im Interesse der Nachhaltigkeit gestoppt werden kann und muss, selbst wenn sich diese Stoffe neutral verhalten. Stabile Pharmaka, die vor allem in Krankenhäusern und spezialisierten Praxen Anwendung finden, müssen künftig auch dort getrennt eingesammelt und einer Entsorgung zugeführt werden. Mit dieser Forderung sind sich die Berliner Wasserbetriebe mit den deutschen Wasserversorgern sowie Umwelt- und Verbraucherverbänden einig. Zum Schutz der Gewässer kann ein jeder beitragen, indem nicht mehr benötigte Arzneimittel einer geregelten Entsorgung über die Apotheken zugeführt und keinesfalls in die Toilette geschüttet werden.