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14.04.2011

Das zwölfte und damit letzte Hobrecht-Werk wird erneuert

Friedrichshain: Neues Abwasserpumpwerk für das Radialsystem XII

An der Rudolfstraße in Friedrichshain entsteht unmittelbar neben dem aus dem Jahr 1893 stammenden bisherigen Abwasserpumpwerk ein Neubau für das Pumpwerk des Radialsystems Berlin XII. 2013 sollen sich die beiden Werke ablösen. In die neue vollautomatisierte Anlage investieren die Berliner Wasserbetriebe 10,8 Mio. €.

Anschließend wird bis 2015 unmittelbar vor dem Werk die Kanalisation so umgebaut, dass sie als Stauraumkanal für 4.200 m³ Misch(ab-)wasser dient und dazu beiträgt, dass bei starkem Regen weit seltener als bisher verdünntes Abwasser in die Spree läuft.

Die heutige Oberbaum-City ist für die Berliner Wasserbetriebe ein wichtiger Standort. Zwischen der Rudolfstraße und der Spree ging 1856 das erste Berliner Wasserwerk in Betrieb. Außerdem liegt direkt neben dem Abwasserpumpwerk die Kanalbetriebstelle Friedrichshain, deren Mitarbeiter für die Pflege von insgesamt 1.164 Kilometern Abwasserkanälen zwischen Prenzlauer Berg, Kreuzberg, Lichtenberg und Tiergarten verantwortlich sind.

Anders als sein Vorgänger wird das neue Abwasserpumpwerk kaum zwei Etagen hoch, dafür aber mit elf Metern ziemlich tief in die Erde gebaut. So kann ihm das Abwasser aus der Kanalisation von selbst zufließen. Das bisherige Werk arbeitet dagegen im Ansaugbetrieb. Die fünf Pumpen des Neuwerks werden bei Trockenwetter im Tages-mittel 11.500 m³ Abwasser wahlweise zu den Klärwerken Schönerlinde, Münchehofe oder Waßmannsdorf fördern.

Der Entwurf in Sichtmauerwerk bietet Einblick in das Pumpwerk, zitiert zeitlos das Altwerk und fasst die Bestandsgebäude zu einem Ensemble. Die Planung des Neubaus ist in der Abteilung Hochbau der Wasserbetriebe in Zusammenarbeit mit
dem Berliner Architekturbüro A-plan Martin Beisenwenger entstanden.

Um Fläche für die neuen Druckrohre und die Zufahrt zu gewinnen, wurde ein Teil des Nachbargrundstückes gekauft, das zwar die Verlängerung der Danneckerstraße darstellt, aber schon lange ein Grundstück der BSR war.

Das Gebäude des alten Pumpwerks soll ab 2014 für Ausstellungen, Schulungen und Veranstaltungen genutzt werden.