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14.04.2011

CCS bedeutet Risiko der Grundwasser-Versalzung

Vorrang für CO2-neutrale und erneuerbare Energien statt Ansparen für mögliche Störfälle

Bei der Bewertung zur Machbarkeit der CCS-Technologie hat für die Berliner Wasser-betriebe die sichere Versorgung der Bevölkerung mit bestem Trinkwasser oberste Priorität. Der heute vorgelegte Entwurf der Bundesregierung zum CCS-Gesetz greife allein deshalb zu kurz, weil mit dem unterirdischen Verpressen von Kohlendioxid die Atmosphäre von Treibhausgasen entlastet werden soll, aber dafür das Risiko der Versalzung von Grundwasser billigend in Kauf genommen werde.

„Trinkwasser, das Lebensmittel Nummer eins, wird in Berlin ausschließlich aus Grundwasser gewonnen, dessen Qualität die Grundlage unseres Versorgungsauftrages ist", betont Jörg Simon, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe.

Auch wenn der vom Bundeskabinett gebilligte Gesetzentwurf zur unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid (CCS – Carbon Dioxid Capture and Storage) die Anlagenbetreiber mit finanziellen Rücklagen in die Pflicht nehmen sollte um auch nach der Erprobung in der Betriebsphase die CCS-Verpressung zu überwachen und Störungen zu beseitigen, sind die Auswirkungen allein auf die Beschaffenheit des Grundwassers nicht absehbar.

„Wir sehen trotz gegenteiliger Beteuerungen aus Politik und Wirtschaft ein Risiko der Versalzung von Grundwasserleitern, aus denen wir unser Trinkwasser gewinnen", so Jörg Simon.

„Anstatt Nachsorgebeiträge für mögliche Störfällen anzusparen, sollte die Energiepolitik dafür sorgen, dass CO2-neutrale Verfahren und andere erneuerbare Energien durch gezielte Investitionen in Forschung und Entwicklung zur Marktreife gebracht werden", merkt Simon zur Gesetzesinitiative des Bundes an.