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16.03.2012

Ambivalente Winter-Wasser-Bilanz

Kurzer Megafrost brach viele Rohre/Milder März bringt frühen Baustart

Die Berliner Wasserbetriebe blicken ambivalent auf den zurückliegenden Winter. Einerseits stieg die Zahl der Rohrbrüche während der kurzen, sehr kalten Phase zwischen Ende Januar und Mitte Februar stark. Andererseits war der Winter insgesamt vergleichsweise mild. Deshalb konnte bereits früher als sonst mit den geplanten Baustellen begonnen werden.

Die beinahe sibirischen Temperaturen von -20°C und das Fehlen einer isolierenden Schneedecke ließen den Erdboden in Bewegung geraten. Vor allem dadurch kam es in den ersten 60 Tagen dieses Jahres zu 267 Rohrbrüchen gegenüber 134 im Vergleichszeitraum 2011.

Vor allem in Mitte kommen viele neue Rohre und Kanäle in den Boden

Bereits vor dem offiziellen Start in die Tiefbausaison 2012 am 15. März hat das milde Wetter das Graben erlaubt. Das freut die Berliner Wasserbetriebe, wollen sie doch 144,2 Mio. € in ihre Rohr- und Kanalnetze investieren, genau so viel wie 2011. Auf insgesamt 250 Baustellen werden dabei 55 km Trinkwasser- und 8 km Abwasserdruckleitungen sowie 58 km Abwasserkanäle erneuert, an vielen Orten zwei oder sogar alle drei „Disziplinen“ zugleich. Vier Beispiele:

So wurden etwa seit September 2011 am Spittelmarkt in Mitte in Vorbereitung der Einbindung der Axel-Springer- in die Leipziger Straße neue Schächte für zwei große Regenkanäle gebaut, die an dieser Stelle zusätzlich den Tunnel der U-Bahnlinie 2 unterqueren. Diese Arbeiten für rund 0,75 Mio. € sind jetzt beendet. Der (Straßen-)Bau der neuen Kreuzung dauert allerdings noch bis Ende Mai.

Ebenfalls in Mitte wird in diesem Jahr der zweite Bauabschnitt bei der Erneuerung der Invalidenstraße begonnen. Für 7,6 Mio. € werden dort ab Juni und bis zum Sommer 2015 ca. 1.020 m Abwasserkanäle überwiegend durch neue ersetzt und zu kleinen Teilen saniert sowie rund 2.800 m Trinkwasserleitungen ausgewechselt bzw. neu verlegt.

Rund um die Müllerstraße in Wedding (ebenfalls Bezirk Mitte) werden bis zum Juni die 2011 begonnenen Arbeiten an der Kanalisation zu Ende geführt. Dabei werden für rund 5,3 Mio. € ca. 1.500 m alte Kanäle zum Teil durch größere ersetzt und teilweise im Bestand saniert sowie neue rund 700 m Trinkwasserrohre verlegt.

In Schöneberg beginnt jetzt in der Winterfeldt- zwischen Eisenacher und Habsburger Straße der Neubau eines 40 cm starken Mischabwasserkanals auf 163 m Länge. Die ca. 185.000 € kostenden Arbeiten dauern bis November 2012 und schließen auch das Zuschlämmen des alten, 30 cm starken Kanals ein.