Zum Hauptinhalt springen
20.03.2015

Tarifstabilität folgt auf Tarifsenkungen

Berliner Wasserbetriebe ziehen positive Bilanz 2014

Die Kunden der Berliner Wasserbetriebe profitieren zweifach von den im zurückliegenden Jahr gesenkten Tarifen. So wurde Anfang 2014 der Trinkwasserpreis um 15 Prozent gesenkt, Anfang 2015 auch der Schmutzwassermengentarif um 6,4 Prozent. Der Tarifsenkung folgt nun Stabilität: Bis 2018 sichern die Berliner Wasserbetriebe real stabile Tarife zu. Das schafft Planungssicherheit, insbesondere für die Berliner Wirtschaft.

Wie das Unternehmen bei der Vorstellung seiner Bilanz 2014 weiter mitteilte, wurden Umsätze i. H. v. 1.120 Mio. Euro erwirtschaftet. Damit liegt der Umsatz 1 Prozent unter dem des Vorjahres (1.134 Mio. Euro). Der Jahresüberschuss stieg auf 138 Mio. Euro (2013: 117 Mio. Euro). Der Trinkwasserabsatz in Berlin lag mit 190 Mio. m³ um 1 Mio. m³ über dem Wert von 2013. Die gereinigte Abwassermenge war mit 234 Mio. m³ gut 6 Mio. m³ geringer als im Jahr zuvor.

Neue Technik und mehr Geld erhöhen die sanierte Kanallänge

Die Investitionen in das Anlagevermögen lagen 2014 bei 264 Mio. Euro und werden in diesem Jahr weiter wachsen. Dabei entfiel erneut der größte Anteil auf Investitionen in die Abwasserentsorgung. So wurden mit der vollständigen Umsetzung der 2011 beschlossenen neuen Kanalsanierungsstrategie im vergangenen Jahr Kanäle auf einer Gesamtlänge von über 49 km saniert (2013: 35 km), weitere 20 km wurden neu gebaut.

Abwasserkanäle werden heute zustands- und nicht mehr flächenbezogen saniert und dies vorzugsweise mit innovativen, grabenlosen Inlinerverfahren. Die grabenlosen Bauverfahren vermindern Eingriffe in den Straßenraum, CO2-Emissionen und Baumfällungen. 80 Prozent der Bauaufträge vergeben die Wasserbetriebe an regionale Unternehmen.

Einen weiteren Investitionsschwerpunkt bildet das Klärwerk Waßmannsdorf, wo gegenwärtig durch Umbauten der acht Beckenlinien die Ergänzung des Werks um zwei weitere Linien sowie um einen Speicher für Spitzenmengen bei Regen vorbereitet wird. Allein in die Aufbereitungstechnik der Klärwerke fließen zur Einhaltung zukünftiger Grenzwerte, die sich u. a. aus der EU-Wasserrahmenrichtlinie ergeben, bis 2022 rund 400 Mio. Euro.

Zudem wird das Stauraumvolumen im innerstädtischen Kanalnetz von derzeit 230.000 m³ auf 307.000 m³ ausgebaut, um bei Starkregen drei Viertel weniger unbehandeltes Mischwasser in die Gewässer ableiten zu müssen.

Energiebedarf gesenkt und deutlich mehr sauberen Strom erzeugt

Auch die energetische Bilanz konnte bei in etwa gleich gebliebenen Wassermengen verbessert werden. Neben effizienterem Einsatz von Strom und Wärme wurde die eigene Erzeugung aus alternativen Quellen weiter gestärkt. So wurde der Gesamtbedarf seit 2009 um 8,1 Prozent gesenkt und die Eigenproduktion um 20 Prozent ausgebaut. Die sechs Klärwerke des Unternehmens versorgen sich bereits zu 70 Prozent selbst mit Energie, die aus Klär-schlamm und Wind gewonnen wird.

Ausbildung exzellent, Kundendialog intensiviert und Forschung für die Qualität

Vor allem durch die Reintegration des Ausbildungsbereiches in die Wasserbetriebe stieg 2014 die Zahl der Beschäftigten um 33 auf 4.523. Mit 271 Auszubildenden in 16 Berufen ist die Ausbildungsquote von 6,8 Prozent weiterhin hoch und trug 2014 zur Auszeichnung mit dem Qualitätssiegel „Exzellentes Bildungs- und Talentmanagement“ des deutschen Bildungspreises bei.

2014 war zudem das Jahr, in dem die Wasserbetriebe den Dialog mit ihren Kunden deutlich intensivierten. Der neu gegründete Kundenbeirat liefert dem Unternehmen künftig wichtige Impulse zur Verbesserung der Servicequalität und Kundenorientierung.

Im Zentrum der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, für die 2014 erneut 3 Mio. Euro Eigenmittel aufgewendet worden sind, stand die Sicherung der Wasserqualität. So wurden beispielsweise zusammen mit der TU Berlin im Projekt ASKURIS Techniken verfeinert, die unter Einsatz von Ozon und Aktivkohle so genannte Spurenstoffe mit vertretbarem energetischen und finanziellen Aufwand aus dem Wasser entfernen.

Stadtwerk setzt auf Windparks und Mieterstrom-Modelle

Die 2014 als Tochter gegründete Berliner Stadtwerke GmbH entwickelt zwei Windparks auf Flächen der Berliner Stadtgüter nordöstlich und südlich Berlins und prüft darüber hinaus verschiedene Möglichkeiten des Erwerbs von bzw. der Beteiligung an Windparks.

Gleichzeitig arbeiten die Stadtwerke zusammen mit Wohnungsbaugesellschaften an sogenannten Mieterstrom-Projekten. Dabei nutzen die Bewohner den Strom, den Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerke am bzw. im eigenen Haus erzeugen. Damit reagiert das Stadtwerk auf die jüngste Novelle des Erneuerbare Energien-Gesetzes, nach der die Eigennutzung von Ökostrom wirtschaftlicher ist als eine Einspeisung ins Stromnetz.