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09.05.2017

Hand in Hand für den neuen Te-Damm

Abgestimmtes Bauen über und unter der Erde vereinbart

Sieben auf einen Streich: Der Tempelhofer Damm ist zwischen Platz der Luftbrücke und Borussiastraße für den heutigen Verkehr zu schmal. Der notwendige Ersatz für drei betagte große Abwasserdruckleitungen gab jetzt den Ausschlag für ein Berliner Novum. Die Straße entsteht komplett neu und alle beteiligten Firmen und Behörden ziehen dabei an einem Strang – gemeinsam und in die gleiche Richtung. So geht es schneller und spart Kosten. Heute wurde das vertraglich fixiert.

Die unter Leitung der Berliner Wasserbetriebe koordinierte Grunderneuerung des Tempelhofer Damms soll 2022 bis 2025 fein getaktet und abgestimmt über die Bühne gehen. Ein Mammutvorhaben, denn oberirdisch entsteht auf der 2,2 Kilometer langen und 43 Meter breiten Ausbaustrecke der komplette Raum von den Bürgersteigen, Rad- und Verkehrsspuren bis zu Grünflächen zeitgemäß neu. Unterirdisch werden viele Kilometer neuer Trink-, Abwasser- und Gasleitungen, Stromkabel verlegt. Vorsorglich werden auch der U-Bahn-Tunnel neu abgedichtet und Leerrohre im Boden platziert, damit nach dem Neubau dort Spaten nur noch zum Bäumepflanzen zum Einsatz kommen.

Für dieses Ziel haben die Berliner Wasserbetriebe, die Vattenfall-Tochter Stromnetz Berlin GmbH, die Berliner Verkehrsbetriebe, die Gasag-Tochter NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co. KG, die Tempelhof Projekt GmbH sowie die Senatsverkehrsverwaltung und das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg eine Absichtserklärung unterschrieben. Darin verpflichten sich die sieben Partner zu koordinierten Tief-, Leitungs- und Straßenbauarbeiten. Neben der Zeitersparnis beim Bau fallen auch die Kosten für die Wiederherrichtung der Oberflächen nur einmal an und lassen sich unter den Partnern teilen. Die Kooperation wurde durch die gemeinsame Arbeit am Baustellenatlas der Berliner infrest GmbH befördert und soll als Blaupause für weitere Erneuerungsvorhaben an wichtigen Magistralen dienen.

Die Baumaßnahmen sollen jeweils erst auf der einen und dann auf der anderen Seite des Tempelhofer Dammes durchgeführt werden. Der Verkehr wird währenddessen wie auch heute jeweils auf einer Seite in zwei Spuren je Richtung geführt.

Die Berliner Wasserbetriebe übernehmen die Koordination des Vorhabens, weil der Austausch der alten Abwasserdruckleitungen das Initial für das Projekt bildet. Mit Investitionen in Höhe von rund 40 Mio. € trägt das Unternehmen auch den Löwenanteil. So werden mehr als sieben Kilometer Leitungen aus- und neu wieder eingebaut sowie rund zwei Kilometer Leitungen saniert. Während der Planungsvorbereitung ist fast nebenbei eine Klima-Kooperation mit der Tempelhof Projekt GmbH entstanden: Die neuen Abwasserdruckleitungen werden mit Wärmetauschern ummantelt, die künftig in den Flughafengebäuden für umweltfreundlichste Klimatisierung sorgen – für Wärme im Winter und Kühlung im Sommer.