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06.10.2021

Aus Tarifen werden 2022 Gebühren, aber praktisch ändert das nichts

Gleichzeitig sinken zu Jahresbeginn die Schmutzwassergebühren

Ab Januar 2022 löst ein öffentlich-rechtliches Gebührensystem für Trink- und Abwasser die bisherigen privatrechtlichen Preise und Tarife ab. So vermeiden die Berliner Wasserbetriebe im Interesse aller Kund:innen eine Umsatzsteuerpflicht auf Schmutz- und Regenwasser, die sonst infolge neuer rechtlicher Regelungen fällig wäre. Alle Kund:innen bekommen jetzt entsprechende Info-Briefe. Während die Trinkwassergebühren den bisherigen Preisen entsprechen, sinken zugleich die Gebühren für Abwasser gegenüber den bisherigen Tarifen sogar leicht.

So ersetzen öffentlich-rechtliche Benutzungsverhältnisse ab Januar 2022 die bisherigen Verträge. Die Kund:innen erhalten dann Gebührenbescheide im bekannten Format der bisherigen Rechnungen. „In der praktischen Beziehung ändert sich aber nichts“, sagt Wasserbetriebe-Finanzvorstand Frank Bruckmann, „wir erbringen unsere Dienstleistungen unverändert, die Vertragskontonummern bleiben dieselben und SEPA-Mandate gelten fort.“ Auf www.bwb.de/de/gebuehren werden die wichtigsten Fragen zur Umstellung beantwortet.

Am 1. Januar 2022 beginnt zugleich die neue zweijährige Gebühren-Kalkulationsperiode. Die Grundgebühren sowie die Trinkwasser-Mengengebühr bleiben gegenüber den Tarifen unverändert. Die neue Schmutzwasser-Mengengebühr liegt aber – vorbehaltlich der Zustimmung der Berliner Prüfungsbehörde – um 5,5 Cent unter dem alten Wert, was für einen Zweipersonenhaushalt einer jährlichen Einsparung von 4,62 Euro entspricht. Die neuen Mengengebühren ab 1. Januar 2022 im Überblick:

Mengen- bzw. Flächengebühren bisher 2022/2023
Trinkwasser EUR/m³ 1,694 1,694
Schmutzwasser EUR/m³ 2,210 2,155
Niederschlagswasser EUR/m²/a 1,797 1,809

„Die Senkung der Schmutzwassergebühr basiert vor allem auf gestiegenen Mengen infolge des Stadtwachstums und auch auf Effekten aus der Nachkalkulation, die den Kund:innen zugutekommen“, sagt Frank Bruckmann. Aufgrund weiter steigender Investitionen ist abseits dieser Sondereffekte für die Kalkulationsperiode 2024/2025 mit einer leichten Gebührenanpassung nach oben zu rechnen. Die Berliner Wassertarife bzw. -gebühren sind seit 2012 stabil bzw. gesenkt worden, beim Schmutzwasser gab es seit 2008 vier Absenkungen.