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03.11.2023

Berlin, die Stadt der Schnell- und Warmduscher:innen

Umfrage der Wasserbetriebe zur Wassernutzung in Haushalt und Garten

90 % der Berlinerinnen und Berliner gehen sparsam mit Trinkwasser um. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage die die Berliner Wasserbetriebe in Auftrag gegeben haben. Die höchste Sparbereitschaft lassen jüngere Menschen erkennen, während Berliner:innen ab 45 der Meinung sind, schon sorgsam genug mit Wasser umzugehen. Besonders sparsam ist die Stadt beim Duschen: Mehr als zwei Drittel der Befragten sind nach zehn Minuten oder sogar eher fertig. Genauso viele duschen lieber warm als kalt.

Wofür brauchen die Berliner:innen eigentlich ihr Wasser? Und wie viel davon? Das wollten die Berliner Wasserbetriebe (deren Wasserzähler nur den Verbrauch eines gesamten Hauses messen) herausfinden und haben dazu mehr als 1.000 Menschen in der Hauptstadt zu ihrer Wassernutzung befragen lassen – mit teils überraschenden Ergebnissen.

Denn so hart die Berliner:innen und ihr Wasser auch sind: Beim Duschen werden sie zu Softies. Mehr als zwei Drittel duschen lieber warm als kalt. Die meisten Warmduscher:innen gibt es übrigens in Lichtenberg (82,5 %), gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf (81,6 %). Auf dem dritten Platz liegen gleichauf Marzahn-Hellersdorf, Spandau und Tempelhof-Schöneberg (79,4 %). Die härtesten Duscher:innen leben in Mitte: 11,3 % der Befragten duschen dort kalt. Neukölln mag die Abwechslung: 26,3 % duschen hier warm und kalt (Wechselduschen).

Die Hälfte der Befragten hat einen sog. Regenduschkopf, der bis zu dreimal so viel Wasser verbraucht wie sparsame Duschköpfe (Regendusche: >20 l/min., Sparduschkopf: 6-9,5 l/min). Dafür duschen die meisten ausgesprochen schnell: Mehr als zwei Drittel sind in bis zu zehn Minuten fertig.

Die Umfrage zeigt eine hohe Bereitschaft zum sorgsamen Umgang mit Trinkwasser: 90 % der Befragten geben an, bereits Wasser zu sparen. Steigende Preise, Wasserknappheit (je 13 %) und Umweltbewusstsein (15 %) nennen die Befragten als Gründe für weitere Sparsamkeit. Dies betrifft vor allem die jüngeren Generationen bis 44 Jahren. Immerhin ein Viertel der (vornehmlich älteren) Befragten ist allerdings der Ansicht, schon so sorgsam mit Wasser umzugehen, dass sie sich nicht noch weiter einschränken können. In die Wasserzukunft blicken zwei Drittel optimistisch: Sie glauben dass Berlin auch in 20 Jahren noch ausreichend Wasser zur Verfügung hat.

Zum Spar- und Umweltbewusstsein passt, dass die meisten Befragten (82 %) wasser- und energiesparende Programme an ihren Haushaltsgeräten nutzen, mehr als 70 % haben eine Spülstopptaste an ihrer Toilette.

Auch zur Gartenbewässerung sind die Berliner:innen befragt worden. Mehr als 50 % der Garten- und fast 70 % der Kleingartenbesitzer:innen bewässern mit Regenwasser. Sparpotenzial liegt in der Auswahl der Bewässerungszeit: 14 % der Garten- und sogar 26 % der Kleingartenbesitzer:innen geben an, ihren Garten mittags zu bewässern – wenn die Verdunstungsverluste am höchsten sind und am wenigsten Wasser bei den Pflanzen ankommt.

Das Gros der Befragten (57 %) bewässert allerdings einen Balkon – und immerhin noch 9 % einen Straßenbaum. Für beides wird überwiegend Wasser aus der Leitung genutzt.

84 % der Befragten besitzen weder einen Pool noch ein Planschbecken. Wer eines von beiden hat, befüllt es vor allem mit Leitungswasser  – und nutzt das Wasser anschließend zur Gartenbewässerung. Dabei ist besonders Poolwasser – je nach Gehalt der verwendeten Chemikalien – nicht zur Bewässerung geeignet. Es kann den Pflanzen und dem Grundwasser schaden. Besser ist, es vor der Entsorgung zu testen. Nur, wenn die verwendeten Desinfektionsmittel und Algizide abgebaut sind, kann das Wasser vor Ort versickert werden. Ist das nicht der Fall, gehört es in den Kanal.

Für die Umfrage im Auftrag der Wasserbetriebe hat das Institut Dima Marktforschung 1.039 Berli-nerinnen und Berliner online und per Telefon zu ihrer Wassernutzung befragt. Damit wollte das Unternehmen mehr über den Gebrauch von Leitungswasser in Haushalt und Garten erfahren und ausloten, wie sorgsam die Berliner:innen mit ihrem Wasser umgehen. Der sorgsame Umgang mit Trinkwasser – es also weder zu verschwenden noch zu verunreinigen – steht seit Jahren im Zentrum der Wasserbetriebe-Kommunikation, zuletzt unter dem Claim „Wasser kommt nicht aus dem Hahn“. Flankiert wird dies von Tipps zum Wassersparen auf der Website www.bwb.de und von einem Wassergebrauchsrechner: https://www.bwb.de/de/jeder-tropfen-zaehlt.php#Link-Wassergebrauchsrechner