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DSWT

Projektlaufzeit: November 2012 bis September 2015

„Diffuse“ Einleitungen von Niederschlagswasser aus dem Trennsystem stellen einen großen Teil der Gewässerbelastung in Deutschland und Berlin dar. Der Wissensstand zu Leistung und Verhalten im Betrieb ortsnaher, dezentraler Reinigungsanlagen für Straßenabwässer ist derzeit  lückenhaft.

Durch das Forschungsprojekt „DSWT – Dezentrale Reinigung von Straßenabflüssen“ sollen  Wissenslücken hinsichtlich der Bemessung, der Leistungsgrenzen, des Einsatzes und des Betriebs ausgewählter dezentraler Anlagen zur Niederschlagswasserbehandlung geschlossen und Erfahrungen für deren Anwendung gesammelt werden.

Im Projekt wurden vom Abfluss eines BSR-Betriebshofes ein Jahr ohne und ein Jahr mit dezentralen Reinigungssystemen Durchflüsse gemessen und volumenproportionale Proben genommen. Selbiges erfolgte ein Jahr lang vom Straßenablauf der Clayallee sowie im Ablauf von fünf dezentralen Reinigungsanlagen. Auf dieser Grundlage wurden Frachten errechnet und Wirkungsgrade bezüglich des Stoffrückhalts ermittelt. Neben der Rückhalteleistung wurden am Prüfstand in der Peter-Behrens-Halle der TU Berlin zusätzlich Aussagen zur der hydraulischen Leistung der dezentralen Reinigungssystemen gewonnen.

  • Folgende dezentrale Reinigungssysteme wurden untersucht:
  • Nassgully mit Schlammfang ohne Eimer (Referenz)
  • Nassgully mit Schlammfang mit Eimer
  • Separationsstraßenablauf Combipoint (Fa. ACO Tiefbau Vertrieb GmbH)
  • INNOLET®-G (Fa. Funke Kunststoffe GmbH)
  • Budavinci-N (Fa. MeierGuss Sales & Logistics GmbH & Co. KG)

Ergebnisse des Projekts:

Durch das einjährige Messprogramm wurden Erfahrungen zum Betrieb, zur Wartung sowie Reinigungsleistung der dezentralen Anlagen gewonnen. Eine Schmutzfrachtsimulation zur Übertragung der Ergebnisse auf die Einzugsgebietsebene, eine Ökobilanz, eine Kostenrechnung auch im Vergleich mit zentralen Maßnahmen  der Regenwasserbewirtschaftung, wie Retentionsbodenfilter und Regenklärbecken runden das Projekt ab.

Für jedes betrachtete Regenereignis wurden die wichtigsten Kenndaten (u.a. Regenmenge, Trockendauer vor Regenereignis, BSR-Großkehreinsatz) erstellt. Die dezentralen Anlagen haben sich in der Praxis bewährt. Der Rückhalt der untersuchten Anlagen beträgt zwischen 15 % und 57 %, differenziert nach Stoff und dezentrale Anlage. Aus betrieblicher Sicht sind einfache Lösungen wie der Eimer oder der Separationsstraßenablauf  zweckmäßiger als Lösungen mit Filter. Der einfache Nassgully mit Eimer zeigte im Untersuchungsjahr einen guten Rückhalt und Betriebsverhalten. Deswegen sollte der Eimer in die Nassgullys in Berlin wieder gezielt eingebaut werden, wodurch ein guter Stoffrückhalt bei niedrigen Kosten und Umweltbelastungen erreicht werden kann. Dies wurde in ersten wasserbehördlichen Auflagen bereits aufgegriffen.

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Projekpartner