Zum Hauptinhalt springen

MiWa

Projektzeitraum: März 2016 bis Dezember 2019
 

Kunststoffe sind heute wesentlicher Bestandteil unserer Lebensumwelt und haben vielfältige Aufgaben im häuslichen, gewerblichen und industriellen Bereich. Trotz umfassender Gesetzgebung geraten sie in die Umwelt und verweilen aufgrund der sehr langsamen Abbaudynamik möglicherweise über mehrere hundert Jahre in unseren Ökosystemen.

Ob und welche Effekte die Nutzung von Kunststoffen auf Mensch und Umwelt hat, wurde im Vorhaben „MiWa – Mikroplastik im Wasserkreislauf“ erforscht. 

Dafür sollte eine erste nachvollziehbare und übergreifende Bilanzierung sowie Bewertung für Mikroplastik im Wasserkreislauf – vergleichbar zu den organischen Spurenstoffen – erstellt werden. Diese Bewertung sollte auf standardisierten analytischen Verfahren beruhen und damit zuverlässige Daten zum Auftreten von Mikroplastik im Wasserkreislauf liefern. Erkenntnisse zu möglichen biologischen Wirkungen sollten dabei miteinbezogen werden.

Im Rahmen des Forschungsprojekts MiWa betrieben die Berliner Wasserbetriebe einen Polstofffilter als Versuchsanlage und untersuchten, inwiefern er sich im Vergleich zu anderen weitergehenden Abwasserreinigungsverfahren zur Entfernung von Mikroplastik eignet. 

Ergebnisse des Projekts

Unsere Klärwerke sind auf die Entfernung von Stoffen wie Fasern, Gummi und auch Plastikteilchen ausgerichtet. Deshalb können sie bereits heute rund 99 % dieser Stoffe aus dem Abwasser entfernen. Im Rahmen des Projekts haben wir verschiedene Versuchsanlagen, wie z. B. einen Polstofffilter, betrieben und konnten zeigen, dass mit den verschiedenen Filtrationsverfahren zur weitergehenden Abwasserreinigung die Entfernungsleistung auf nahezu 100 % erhöht und damit auch effektiv Mikroplastik entfernt wird. Allerdings fließt in der Stadt von Straßen und Flächen auch Regenwasser in die Gewässer, das eine größere Menge an Mikroplastik, z. B. von Reifenabrieb, enthält. Dies haben wir in dem Froschungsprojekt RAU genauer untersucht. 

Tiefergehende Ergebnisse zur Analyse von Mikroplastik und dessen Toxizität und Einfluss auf die Umwelt finden sich im Abschlussberichts des Projekts, den Sie am Ende dieser Seite unter „Weiterführende Informationen“ herunterladen können.

Was kann die Bevölkerung zum Schutz der Umwelt vor Mikroplastik tun?

Die Vermeidung von Produkten mit Mikroplastik und die richtige Entsorgung von Plastik sind das A und O. Viele Produkte, bei denen man es nicht vermutet, enthalten Mikroplastik, wie Putzmittel oder Peelings. Ein Blick in die Inhaltstoffe des Produkts verrät, ob Mikroplastik enthalten ist. Vermeidet man diese Produkte, ist das schon ein großer Beitrag. 

Mittlerweile gibt es auch zahlreiche Einkaufshilfen und Broschüren, die aufklären: Der Plastikatlas der Heinrich-Böll-Stiftung und des BUND stellt Daten und Fakten zum Thema Plastik bereit. Und im BUND-Einkaufsratgeber werden Produkte aufgelistet, die Mikroplastik enthalten. Es gibt mittlerweile sogar Apps, wie CodeCheck. Damit kann man Produkte beim Einkaufen scannen und erfährt sofort, ob sich Mikroplastik darin versteckt.

Und nicht zu vergessen: Plastik gehört nicht auf die Straße oder in die Gewässer, sondern in die orange oder gelbe Wertstofftonne.
 

Weiterführende Informationen

Projektpartner